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Teambuilding: Mein Drei-Stufen-Plan für hybride Teams

02.02.2024
Hybrides Arbeiten ist heute die Realität vieler Unternehmen. Doch dieser Paradigmenwechsel erfordert eine Neuausrichtung der Arbeitsorganisation und den Erwerb neuer Fähigkeiten, um Teams effektiv in dieser hybriden Umgebung zusammenarbeiten zu lassen.

Gute Teamzusammenarbeit ist kein neues Thema, das erst mit Hybrid Work gekommen ist. Auch in einem Präsenzoffice ist effektive Zusammenarbeit und Teamgeist sicherzustellen. In einer Studie von Microsoft gaben 43% der Führungskräfte an, dass Teambuilding die größte Herausforderung bei Remote und Hybrid Work darstellt. Was in Präsenzbüros oft spontan am Gang oder in der Teeküche erledigt wird, kann über virtuelle Kanäle nur formalisiert ablaufen. Die Form des Teambuildings ändert sich, Altbewährtes muss mit neuen Ansätzen kombiniert und verschiedene Wege und flexiblere Formen gefunden werden.

Eine flexible Arbeitslandschaft braucht stabile Beziehungen

Gartner hat vier Arbeitsmodi identifiziert, die Teams in hybriden Arbeitsumgebungen üblicherweise praktizieren: Zusammenarbeit vor Ort, hybride Zusammenarbeit getrennt arbeiten, Arbeit in kollaborativen Räumen und Arbeiten allein. Klarheit über den bevorzugten Modus ist entscheidend, um effiziente Arbeitsabläufe zu entwickeln. Die Anpassung an die verschiedenen Arbeitsmodelle erfordert gezieltes Handeln und einen multi-modalen Ansatz im Teambuilding. Hierbei werden verschiedene Methoden, Kommunikationsformen und Tools miteinander kombiniert. Denn je flexibler ein System wird, desto wichtiger ist es, stabile und vertrauensvolle Beziehungen als Grundlage zu haben.

Die drei Stufen sind mein Erfolgsrezept

Mit diesen drei Schlüsselkompontenten sorge ich für Erfolg beim Teambuilding im hybriden Arbeitskontext:

Stufe 1 - Lege Normen für die Zusammenarbeit in deinem Team fest

In einer Teamvereinbarung werden klare Regeln und Erwartungen für die Zusammenarbeit definiert, um ein harmonisches Arbeitsumfeld zu schaffen. Diese Vereinbarung unterteilt sich in die Kategorien Werte, Information, Kommunikation, Zusammenarbeit und Wohlbefinden. Dabei ist es wichtig, gemeinsame Grundprinzipien und Wertvorstellungen festzulegen, Informationen zu teilen, die Art der Kommunikation zu klären, die Zusammenarbeit zu strukturieren und das Wohlbefinden der Teammitglieder zu fördern. Ein systematischer Ansatz erleichtert es, Regeln und Erwartungen im Team transparent zu machen und Konflikte zu vermeiden. Lies meinen Beitrag zum Thema "Hybride Teams führen", wenn du mehr dazu erfahren willst: https://www.anna-wolfmayr.com/blog/hybride-teams-fuehren-ist-nochmals-herausfordernder

Stufe 2 - Verstehe, was deine Team-Mitglieder motiviert

Die zweite Komponente meines Teambuilding-Plans ist, soziale Interaktion aktiv zu gestalten. Verstehe, was dich und deine Team-Mitglieder motiviert: Echtes Teambildung entsteht wenn man die inneren Beweggründe der anderen versteht. Jeder Mensch hat unterschiedliche Beweggründe für seine Arbeit. Ein tieferes Verständnis für diese Motivationen fördert das Vertrauen im Team und ermöglicht es, gezielt auf die Bedürfnisse der Mitglieder einzugehen. Dabei sollten Fragen wie "Warum kommen wir zur Arbeit?" und "Was treibt uns an, gute Arbeit zu leisten?" gestellt werden. Das gemeinsame Finden von Motivatoren und Werten im Team kann dazu beitragen, eine positive Teamkultur aufzubauen.

In hybriden Teams fehlen uns die informellen sozialen Interaktionen, die im Büro stattfinden. Wir treffen uns nicht mehr überraschend in der Teeküchen und plaudern dort ein paar Minuten. Daher brauchen wir geplante unstrukturierte Zeit für soziale Aktivitäten. Teambuilding sollten wir nicht dem Zufall überlassen und daher bewusst Termine für ein virtuelles Mittagessen oder Coffee, oder das Bier-nach-Vier oder eine Spiel-Session mit dem Team planen. Überlasse jedem die Freiwilligkeit, da manche Menschen den Team-Zusammenhalt weniger brauchen als andere.

Stufe 3 - Gehe bei teambildenden Aktivitäten ganz bewusst vor

Integriere es nahtlos in die tägliche Arbeitspraxis und behandle dabei alle Teammitglieder gleich. Früher war es üblich, als Führungskraft durch das Büro zu gehen und persönlich mit den Mitarbeitern an deren Arbeitsplätzen zu sprechen, eine Methode, die als "Management by Walking Around" bekannt ist. Doch wie kann diese bewährte Methode heute umgesetzt werden, wenn Teammitglieder nicht mehr gleichzeitig im Präsenzbüro anwesend sind? Die Lösung besteht darin, "Working out Loud" zu praktizieren, indem sich Teammitglieder in täglichen kurzen Meetings über den Arbeitsfortschritt, geplante Tätigkeiten und mögliche Schwierigkeiten austauschen.

Die traditionelle "Offenen-Tür"-Politik kann durch regelmäßige Check-Ins ersetzt werden. Hierbei erkundigt man sich kurz nach dem Befinden und möglichen Unterstützungsbedarf der Teammitglieder. Das zeigt, dass man sich um die Teammitglieder kümmert und fördert die Bindung im Team. Ein regelmäßiger Austausch in Form von Einzelgesprächen, täglichen Updates und retrospektiven Analysen ermöglicht es, den Puls des Teams zu fühlen und frühzeitig auf Herausforderungen zu reagieren. Ein einfacher Trick, um dies zu tun, ist die Verwendung von Fingern, um eine Skala von 1 bis 5 abzufragen, wobei 1 für schlechte Stimmung und 5 für ausgezeichnete Stimmung steht. Dies ermöglicht es, frühzeitig auf mögliche Probleme oder Unzufriedenheit im Team zu reagieren.

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Die Macht der kleinen Schritte und der kontinuierlichen Verbesserung

Die erfolgreiche Arbeit in hybriden Teams erfordert einen experimentierfreudiges Mindset. Kleine Verbesserungen und Anpassungen in der Arbeitsweise können einen großen Unterschied machen. Wir sollten neue Verfahren und Instrumente kontinuierlich entwickeln und dabei unser Wissen teilen, um die Kultur der hybriden Arbeit voranzutreiben.

Hybrides Arbeiten eröffnet die Möglichkeit, neue Wege im Teambuilding zu beschreiten. Wir können Altes mit Neuem kombinieren, verschiedene Formen der Kommunikation nutzen und flexibler agieren. Teambuilding sollte als wichtige Aktivität angesehen werden, die kontinuierlich und modular in den Arbeitsalltag integriert wird. In einer Zeit des Wandels und der Digitalisierung müssen wir uns bewusst sein, dass der Erfolg unserer Teams nicht von ihrem physischen Standort abhängt, sondern von ihrer Fähigkeit, effektiv miteinander zu arbeiten und eine starke Gemeinschaft zu bilden.